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Wichtige Mitteilung zur Sicherheitslage – Verbot von Kaspersky-Produkten

 

WASHINGTON, D.C. Das Bureau of Industry and Security (BIS) des US-Handelsministeriums hat am 20.06.24 eine endgültige Entscheidung bekanntgegeben, die Kaspersky Lab, Inc., die US-Tochtergesellschaft eines in Russland ansässigen Unternehmens für Anti-Virus-Software und Cybersicherheitslösungen, verbietet, direkt oder indirekt Anti-Virus-Software und Cybersicherheitsprodukte oder -dienstleistungen in den USA oder an US-Personen zu liefern. Dieses Verbot gilt auch für die Tochtergesellschaften und Muttergesellschaften von Kaspersky Lab, Inc.

Diese Maßnahme, die erste ihrer Art, wurde vom Office of Information and Communications Technology and Services (OICTS) des BIS erlassen. Die Entscheidung folgt einer umfassenden Untersuchung, die ergab, dass die fortgesetzten Aktivitäten von Kaspersky in den USA ein nationales Sicherheitsrisiko darstellen, das nicht durch mindernde Maßnahmen gelöst werden kann.

Zusätzlich wurden drei Unternehmen – AO Kaspersky Lab und OOO Kaspersky Group (Russland) sowie Kaspersky Labs Limited (Großbritannien) – auf die Entity List gesetzt, da sie mit russischen Militär- und Nachrichtendiensten zusammenarbeiten.


Wichtige Hinweise für Nutzer
Nutzer und Unternehmen, die Kaspersky-Software verwenden, sollten schnellstmöglich auf andere Anbieter umsteigen, um die Gefahr der Datenexposition zu minimieren.

Bestehende Kaspersky-Produkte und -Dienstleistungen können weiterhin verwendet werden, jedoch auf eigenes Risiko.
Um Störungen zu minimieren, darf Kaspersky bis zum 29. September 2024 weiterhin bestimmte Operationen in den USA durchführen, darunter die Bereitstellung von Updates.


Stimmen aus der Regierung

Gina Raimondo, Handelsministerin: „Die Biden-Harris-Administration ist entschlossen, unsere nationale Sicherheit zu schützen und unsere Gegner zu übertreffen. Russlands Fähigkeit und Bereitschaft, Unternehmen wie Kaspersky zu nutzen, um sensible Informationen zu sammeln und zu missbrauchen, ist bekannt.“

Alejandro N. Mayorkas, Minister für Innere Sicherheit: „Die heutigen Maßnahmen sind entscheidend für unsere nationale Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre vieler Amerikaner.“

Alan Estevez, Unterstaatssekretär für Industrie und Sicherheit: „Mit dieser Maßnahme ist das amerikanische Cyber-Ökosystem sicherer als gestern.“


Hintergrund
Kaspersky bietet IT-Sicherheitslösungen für Privatnutzer, kleine Unternehmen, große Konzerne und Regierungen. Die heutige Entscheidung des BIS verbietet alle Transaktionen, die ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen, wie die Erfassung wertvoller Geschäftsinformationen und sensibler Daten von US-Personen für missbräuchliche Zwecke durch die russische Regierung.


Warum diese Maßnahme?
Russische Regierungsgewalt:
Kaspersky unterliegt der russischen Gerichtsbarkeit und muss Informationsanforderungen nachkommen, die zur Ausnutzung sensibler Informationen führen können.
Zugriff auf Kundendaten: Kaspersky hat umfassenden Zugang zu Kundendaten und könnte diese an Russland weiterleiten.
Gefahr von Schadsoftware: Kaspersky könnte bösartige Software installieren oder wichtige Updates zurückhalten.
Drittparteien-Integration: Die Integration von Kaspersky-Software in Produkte Dritter erhöht das Risiko, dass diese unwissentlich in sensible Netzwerke eingeführt wird.

Frühere Maßnahmen
Bereits 2017 erließ das US-Heimatschutzministerium eine Richtlinie zur Entfernung von Kaspersky-Produkten aus Bundesbehörden. Der NDAA für das Jahr 2018 verbot die Nutzung von Kaspersky durch die Bundesregierung. Im März 2022 fügte die FCC Kaspersky-Produkte zur Liste bedrohlicher Kommunikationstechnik hinzu.

Zusammenarbeit zur Umsetzung
Das Handelsministerium arbeitet mit DHS und DOJ zusammen, um US-Kunden über die Entfernung der Software zu informieren und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.


Weitere Informationen und Ressourcen sind auf der Webseite des BIS verfügbar.
Bleiben Sie sicher und informieren Sie sich über die notwendigen Schritte, um Ihre Daten zu schützen.
Weitere Informationen https://oicts.bis.gov/kaspersky/