Folgende Fehler treten häufig auf und können zu zu hohen Kosten, Nachforderungen oder Streit mit dem Zoll führen:

• Falsche Zolltarifnummer → falscher Zollsatz:
  Die Ware wird unter einer falschen Warennummer angemeldet, wodurch ein zu hoher oder zu niedriger Zollsatz angewendet wird.
• Falscher Warenwert → zu hohe oder zu niedrige Abgaben:
  Fehlerhafte oder unvollständige Angaben in der Handelsrechnung oder bei der Wertberechnung führen zu Abweichungen.
• Falsches Ursprungsland → keine Präferenzzölle gewährt:
  Der Ursprung wird falsch angegeben, sodass Vergünstigungen aus Handelsabkommen nicht genutzt werden können.
• Unvollständige Unterlagen → Verzögerungen oder Nachforderungen:
  Fehlen wichtige Belege (z. B. Ursprungszeugnis, Genehmigungen), kann der Zoll die Abfertigung verzögern oder Abgaben nachfordern.
• Fehler durch Zollspediteure im Vertretungsverhältnis:
  Häufig werden Einfuhren von Zollspediteuren im Auftrag und mit Vollmacht des Importeurs im direkten Vertretungsverhältnis abgewickelt.
  Dabei gilt: Der Spediteur handelt im Namen & auf Rechnung des Importeurs — und haftet in der Regel nicht für fehlerhafte oder unvollständige Angaben.
  Hinzu kommt, dass viele Spediteure nicht über ausreichende Fach- & Sachkunde oder Warenkenntnis verfügen, um eine korrekte Zolltarifierung und Ursprungsprüfung vorzunehmen.
  
  Dadurch entstehen oft inkonsistente oder falsche Angaben, für die der Importeur letztlich verantwortlich bleibt.
  
  

Tipp:
Auch wenn ein Spediteur die Abwicklung übernimmt, bleibt der Importeur für die Richtigkeit der Angaben verantwortlich. Deshalb gilt:

Alle Angaben (Zolltarifnummer, Ursprung, Warenwert) regelmäßig intern prüfen und dokumentieren.

Im Zweifelsfall, wenn es mehrere mögliche Zolltarifnummern gibt (sogenannte Konkurrenzpositionen), sollte der Importeur beim Zoll eine verbindliche Zolltarifauskunft (vZTA) beantragen, um Rechtssicherheit zu schaffen und spätere Nachforderungen oder Streitigkeiten zu vermeiden.

Ein regelmäßiges Monitoring, z. B. mit Datenanalysen, kann helfen, Fehler oder Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen.

Erstelle Lasten- & Pflichtenhefte, die die Verantwortlichkeiten und Informationspflichten zwischen Importeur, Spediteur und ggf. weiteren Dienstleistern klar definieren.

Auf prozessualer & operativer Ebene sollten klare Workflows vertraglich vereinbart und fixiert werden (z. B. in Dienstleistungsverträgen oder SLA).

Diese Workflows sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um sich ändernde Vorschriften und interne Abläufe zu berücksichtigen.*