Praxistipps für Außenprüfungen: Operationelle Best Practices zur Gewährleistung von Redlichkeit und Compliance

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Sven-Boris Brunner

§18 AWG: Exportkontrolle & Compliance – Best Practices für Unternehmen

Warum §18 AWG für Unternehmen relevant ist

Der §18 des Außenwirtschaftsgesetzes (AWG) bleibt ein zentrales Thema im Bereich der Außenwirtschaft und steht weiterhin im Fokus der Behörden. Unternehmen müssen eine konforme Prozesslandschaft sicherstellen, die den Anforderungen der EU-Kommission und des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) entspricht.

Dies geschieht in der Praxis durch den Einsatz geeigneter Exportkontrollsysteme und IT-Lösungen. In diesem Beitrag teilen wir unsere Erfahrungen aus Audits und Außenprüfungen und geben Unternehmen wertvolle Empfehlungen zur Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen.

Prüfungen durch Zollbehörden – Neue Herausforderungen für Unternehmen

Unsere langjährige Tätigkeit als externe Berater für Zoll- und Exportkontrolle hat uns ermöglicht, Unternehmen bei der Durchführung von Audits intensiv zu begleiten. Dabei beobachten wir einen deutlichen Wandel:

🔹 Generationswechsel in der Zollprüfung: Die neuen Prüfer sind fachlich hochqualifiziert, insbesondere in den Bereichen AWG und Außenwirtschaftsverordnung (AWV).
🔹 Fokus auf Risikoländer und Risikogüter: Die Prüfverfahren sind präziser und datengetriebener als früher.
🔹 Steigende Anforderungen an Redlichkeit und Compliance: Unternehmen müssen nachvollziehbare Prozesse und Dokumentationen vorlegen.

Redlichkeit im Fokus: Wie wir Unternehmen unterstützen

Im Rahmen einer Außenprüfung durch das Hauptzollamt (HZA) spielt Redlichkeit eine zentrale Rolle. Das bedeutet, dass ein Unternehmen oder eine Person in ihren Geschäften und Dokumentationen ehrlich, transparent und regelkonform agieren muss.

Unsere umfangreiche Erfahrung mit Außenprüfungen und Audits ermöglicht es uns, Industriekunden gezielt zu unterstützen, die Redlichkeit innerhalb ihrer Organisation messbar und nachhaltig zu etablieren.

Dokumentation & Nachweise

Lückenlose Dokumentation aller relevanten Geschäftsunterlagen

  • Buchhaltungsunterlagen, Rechnungen, Lieferscheine und Zollpapiere müssen ordnungsgemäß archiviert werden.
  • Das Export-Kontroll-Management-System sollte stets auf dem neuesten Stand sein.

Spezifische Anforderungen für Dual-Use-Güter

  • Prüfungsdokumentationen und Abgrenzungsmerkmale müssen nachvollziehbar erfasst sein.
  • Zolltarifliche Einreihungsbegründungen für Waren mit Embargobezug sollten ordnungsgemäß dokumentiert sein.

Transparenz in allen Geschäftsvorgängen

  • Unternehmen müssen alle Prozesse nachvollziehbar dokumentieren, um auf Anfragen der Behörden vorbereitet zu sein.

Prozesse & Interne Kontrollen

Definierte Abläufe für Exportkontrolle und Zoll-Compliance

  • Unternehmen sollten klar definierte Prozesse zur Einhaltung aller Vorschriften implementieren.
  • Diese Prozesse sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

Etablierung von Überwachungsmechanismen

  • Interne Audits und regelmäßige Kontrollen helfen, mögliche Verstöße frühzeitig zu identifizieren.

Zusammenarbeit mit dem Hauptzollamt (HZA)

Kooperation mit den Behörden

  • Während einer Außenprüfung ist eine offene und transparente Zusammenarbeit mit den Prüfern unerlässlich.
  • Anfragen müssen prompt und vollständig beantwortet werden.

Fehlermanagement & Korrekturmaßnahmen

  • Werden Unregelmäßigkeiten oder Fehler festgestellt, sollte das Unternehmen umgehend Maßnahmen zur Korrektur einleiten.

Schulung & Sensibilisierung der Mitarbeiter

Regelmäßige Schulungen über gesetzliche Anforderungen

  • Mitarbeiter sollten genau wissen, welche Dokumente wichtig sind und wie sie korrekt geführt werden.

Verständnis für Redlichkeit & Verantwortung

  • Unternehmen müssen sicherstellen, dass alle Mitarbeiter die Bedeutung von Redlichkeit und Compliance verstehen.

Effizientes Management trotz IT-Medienbrüchen

Trotz unterschiedlicher IT-Systeme können Trade- und Zoll-Compliance-Datenanalyse-Tools dazu beitragen, stabile operative Exportkontrollsysteme zu etablieren.

Vorteile moderner Compliance-Tools:

  • Effiziente Datenanalyse für Materialstamm- und Transaktionsdaten
  • Zentrale Steuerung der Exportkontrolle über alle Konzernbetriebsstätten hinweg
  • Governance-Funktion & Risikoüberwachung für Compliance-Verantwortliche

Mit diesen Lösungen kann ein virtuelles Außenwirtschafts-Cockpit geschaffen werden, das alle zoll- und außenwirtschaftlichen Prozesse zentralisiert und automatisiert.

Risikovermeidung durch Monitoring & Überwachungsmaßnahmen

Ein entscheidender Vorteil dieser Systeme ist die Risikominimierung für Organe und Ausfuhrverantwortliche.

Frühzeitige Erkennung potenzieller Risiken

  • Durch kontinuierliche Überwachung und Analyse relevanter Daten können Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben frühzeitig erkannt werden.

Reputation & Integrität des Unternehmens schützen

  • Ein effektives Monitoring hilft nicht nur, Bußgelder zu vermeiden, sondern auch die Vertrauenswürdigkeit des Unternehmens zu stärken.

Fazit: Exportkontrolle effizient umsetzen

Durch unsere enge Zusammenarbeit mit Mandanten und Zollbehörden konnten wir umfassende Best Practices entwickeln, die Unternehmen dabei helfen, den §18 AWG effizient umzusetzen und sich optimal auf Audits und Prüfungen vorzubereiten.

Strukturiertes Risk Assessment

  • Unser Analysten-Team erstellt detaillierte Prozesslandkarten zur Identifizierung betriebswirtschaftlicher Risiken.

Einsatz moderner Datenanalyse-Tools

  • Kombination aus digitalen und manuellen Prozessen zur Sicherstellung von Compliance.

Sprechen Sie uns gerne an!
Wir bieten individuelle Systemberatung & Risk Assessment Pakete, um Unternehmen effektiv auf Prüfungen vorzubereiten und ihre Geschäftsprozesse nachhaltig abzusichern.