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Vorteile des USMCA-Abkommens für deutsche Unternehmen

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Sven-Boris Brunner

Was ist das USMCA-Abkommen?

Das United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA) ist mehr als nur ein Handelsabkommen – es ist das Fundament des modernen Freihandels in Nordamerika. Dieses Abkommen, das 2020 das vorherige NAFTA-Abkommen ablöste, wurde unter der Trump-Regierung mit dem Anspruch entwickelt, Handelsungleichgewichte zu beseitigen und amerikanische Interessen stärker in den Fokus zu rücken. Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie politische und wirtschaftliche Macht gezielt genutzt werden kann, um strategische Vorteile zu schaffen.

Das USMCA zielt darauf ab, Handelsbarrieren zu reduzieren, Zölle zu senken und die Wirtschaftszusammenarbeit zwischen den USA, Mexiko und Kanada zu intensivieren. Dabei brachte das Abkommen auch Innovationen wie strengere Ursprungsregeln und Arbeitsrechtsstandards mit sich, die insbesondere die Automobilindustrie betreffen. Diese Neuerungen wurden von Trump und seinem Expertenteam als entscheidende Verbesserungen gegenüber NAFTA gefeiert.

Doch das Abkommen ist nicht nur für Unternehmen in Nordamerika von Bedeutung. Auch europäische Unternehmen, insbesondere aus Deutschland, können von den Regelungen profitieren. Durch die kluge Nutzung von Lieferketten und Produktionsstandorten in den USMCA-Staaten können Zölle umgangen und Marktchancen optimiert werden. Ein klarer Hinweis darauf, dass der Einfluss dieses Abkommens über den nordamerikanischen Kontinent hinausreicht.

Blick nach vorn: Was erwartet das USMCA ab 2025?

Die Zukunft des USMCA könnte ab dem 20. Januar 2025 erneut ins Rampenlicht rücken. Der Grund? Die Möglichkeit einer Neuverhandlung steht im Raum. Bereits jetzt gibt es Stimmen, die das Abkommen als Blaupause für eine neue Ära des Handels preisen, während andere auf verbesserungswürdige Aspekte hinweisen. Sollte ein Regierungswechsel in den USA eintreten oder neue wirtschaftliche Prioritäten gesetzt werden, könnten die Karten neu gemischt werden.

Die Trump-Administration hat mit dem USMCA ein Handelswerk geschaffen, das sowohl gefeiert als auch kritisch betrachtet wird. Die kommenden Jahre bieten die Chance, das Erreichte zu verteidigen oder die Spielregeln erneut anzupassen. Es ist daher für Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks essenziell, die Entwicklungen genau zu beobachten und flexibel auf mögliche Änderungen zu reagieren.

Der Aufbau des USMCA:

Das USMCA orientiert sich in seinem Aufbau an den bewährten Strukturen vieler EU-Freihandelsabkommen, wie etwa CETA. Die klar definierten Ursprungsregeln bieten Unternehmen konkrete Vorgaben, um Waren als ursprungsberechtigt einzustufen und somit von Zollvorteilen zu profitieren.

Einige der zentralen Verarbeitungsregeln sind:

Regel B: Waren aus nicht-originären Vormaterialien gelten als ursprungsberechtigt, wenn die spezifischen Anforderungen des Anhangs 4-B erfüllt sind.

Regel D: Montage von nicht-originären Vormaterialien ist möglich, wenn sie in dieselbe Zolltarifposition fallen und ein regionaler Wertgehalt (RVC) von mindestens 60 % (Transaktionswert) oder 50 % (Netto-Kosten) erreicht wird.

Die Vielfalt der Verarbeitungsregeln schafft Spielraum für Unternehmen, um ihre Produktions- und Lieferketten an die Anforderungen des Abkommens anzupassen. Dies ist besonders wertvoll für Branchen wie den Maschinenbau oder die Elektronik, die oft komplexe Lieferketten haben und dennoch von zollfreien Einfuhren profitieren können.

Wie können deutsche Unternehmen Zölle durch das USMCA reduzieren?

Obwohl deutsche Unternehmen nicht direkt Teil des USMCA sind, können sie über geschickte Lieferkettenstrategien profitieren.

Outsourcing in Vertragsstaaten: Verlagerung von Verarbeitungsschritten nach Mexiko oder Kanada kann Waren ursprungsberechtigt machen.

Beispiel: Ein in Deutschland hergestelltes Produkt wird in Mexiko weiterverarbeitet, sodass es die USMCA-Ursprungsregeln erfüllt und zollfrei in die USA eingeführt werden kann.

Kumulierung von Vormaterialien: Materialien aus den USA, Mexiko oder Kanada können als „ursprungsberechtigt“ angerechnet werden, auch wenn sie nicht vollständig diese Eigenschaft besitzen.

Vorteil: Ermöglicht die Nutzung bestehender Lieferketten innerhalb Nordamerikas.

De Minimis-Regel: Bis zu 10 % des Warenwerts können aus nicht-originären Materialien bestehen, ohne den Ursprung des Produkts zu gefährden – ideal für Produkte mit geringen Tarifsprüngen.

Duty Drawback: Zollrückerstattungen sind möglich, wenn Ursprungsprüfungen im Nachhinein erfolgen oder Waren für den Export genutzt werden.

Was muss dabei beachtet werden?

Damit deutsche Unternehmen die Vorteile des USMCA voll ausschöpfen können, sind folgende Aspekte entscheidend:

Präzise Ursprungsprüfung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte die Anforderungen der Ursprungsregeln im Annex 4-B erfüllen.

Berücksichtigung des regionalen Wertgehalts (RVC): Der erforderliche Anteil originärer Materialien muss mit der richtigen Methode (TV- oder NC-Methode) berechnet werden.

Dokumentationspflicht: Ursprungsnachweise müssen durch den Hersteller oder Lieferanten klar dokumentiert und den Zollbehörden vorgelegt werden.

Kenntnis der Zolltarifnummern: Die „Special“-Spalte im US-Tarif zeigt, ob eine Ware für USMCA-Präferenzen berechtigt ist.

Compliance mit Zollbestimmungen: Verstöße gegen die Regeln können zu hohen Strafen führen, daher ist die Einhaltung essenziell.

Fazit: Chancen für deutsche Unternehmen

Das USMCA-Abkommen bietet deutschen Unternehmen indirekte Möglichkeiten, Zölle zu sparen und sich Wettbewerbsvorteile in Nordamerika zu sichern. Durch gezielte Maßnahmen wie die Verlagerung von Verarbeitungsschritten, die Nutzung von Kumulierung und die genaue Analyse von Ursprungsregeln können Betriebe ihre Position auf den nordamerikanischen Märkten stärken.

Die Vorteile sind jedoch nur realisierbar, wenn Unternehmen ihre Lieferketten sorgfältig prüfen, die Anforderungen des Abkommens verstehen und alle notwendigen Dokumentationen vorlegen. Eine strategische Herangehensweise und genaue Kenntnis der Regularien sind der Schlüssel, um die Möglichkeiten des USMCA optimal zu nutzen.


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