Neue Güterlisten in China und deren Auswirkungen auf Dual-Use-Exporte

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Sven-Boris Brunner

Hintergrund und Kontext

Mit Inkrafttreten der neuen “Regulations of the People’s Republic of China on Export Control of Dual-Use Items” am 1. Dezember 2024 hat China einen weiteren Schritt unternommen, um seine Exportkontrollmechanismen zu stärken. Diese Maßnahmen sind insbesondere für Unternehmen relevant, die mit sogenannten Dual-Use-Gütern handeln – Produkten und Technologien, die sowohl zivile als auch militärische Anwendungen haben. Die Neuerungen basieren auf dem “Export Control Law of the People’s Republic of China” von 2020 und führen eine einheitliche Güterliste ein, die auf bestehende Vorschriften aufbaut.

Ziele und Struktur der Güterliste

Die einheitliche Güterliste dient als zentrale Referenz für Exporteure und Behörden. Sie umfasst zehn Hauptkategorien, darunter Materialien, Elektronik, Computer, Sensoren und Navigationssysteme. Jede Kategorie ist detailliert nach Produkttypen und Kontrollgründen (z. B. nukleare Nichtverbreitung oder nationale Sicherheit) unterteilt. Die Codierung der Güter erfolgt nach einem standardisierten Schema, das Transparenz und Nachverfolgbarkeit erleichtert.

Bedeutung für die Praxis

Für exportierende Unternehmen bedeutet dies einen erhöhten Verwaltungsaufwand, da Anträge für Ausfuhrgenehmigungen detaillierte Informationen über Produkte und deren Verwendung enthalten müssen. Zudem wird die Überwachung und Durchsetzung durch Behörden wie das Ministerium für Handel (MOFCOM) strenger. Verstöße können empfindliche Strafen nach sich ziehen.

Empfehlungen für Unternehmen

  • Compliance sicherstellen: Überprüfen Sie Ihre Produkte und Technologien auf Übereinstimmung mit der neuen Liste.
  • Schulungen durchführen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter über die neuen Vorschriften informiert sind.
  • Prozesse anpassen: Implementieren Sie interne Kontrollmechanismen, um die Einhaltung der Vorgaben zu gewährleisten.

Diese Veränderungen unterstreichen Chinas zunehmendes Engagement für eine strenge Exportkontrolle und haben weitreichende Auswirkungen auf globale Handelsbeziehungen.

Die neuen Exportkontrollregelungen Chinas und die Güterlisten für Dual-Use-Güter stellen Unternehmen vor bedeutende Herausforderungen und erfordern eine sorgfältige Compliance. Es ist entscheidend, dass Sie sich frühzeitig über die Auswirkungen auf Ihre Exportstrategie informieren und sicherstellen, dass Ihre Produkte und Technologien den aktuellen Exportvorgaben entsprechen. Unsere Experten stehen Ihnen zur Seite, um Sie bei der Anpassung Ihrer Prozesse und der Einhaltung der Exportkontrollvorschriften zu unterstützen.

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie weitere Informationen zu den neuen Dual-Use-Güterregelungen oder zu Exportgenehmigungen? Kontaktieren Sie uns noch heute – wir helfen Ihnen gerne weiter!