Einleitung
Die US-Regierung zieht die Zügel bei Technologietransfers nach China weiter an. Neue Exportkontrollen betreffen EDA-Software – eine Schlüsseltechnologie in der Halbleiterentwicklung – sowie Tochterfirmen chinesischer Tech-Konzerne. Die Maßnahmen sind Teil einer breiter angelegten US-Technologiepolitik mit globaler Tragweite.
Neue Exportkontrollen: EDA-Software im Fokus der US-Regierung
Das US-Handelsministerium hat angekündigt, zusätzliche Lizenzanforderungen für den Export von Electronic Design Automation (EDA)-Software nach China einzuführen. Diese Tools sind essenziell für die Entwicklung und Simulation moderner Halbleiter.
Die genaue Reichweite der Maßnahmen ist noch unklar, doch klar ist: Unternehmen mit Technologiebezug sollten ihre Export-Compliance und China-Strategie zügig prüfen.
Geplante Ausweitung auf chinesische Tochterfirmen
Zusätzlich will die US-Regierung bestehende Exportkontrollen auf Tochtergesellschaften chinesischer Unternehmen ausdehnen, die bereits Handelsbeschränkungen unterliegen. Damit sollen bislang bestehende Umgehungswege durch internationale Unternehmensstrukturen geschlossen werden.
Die Regelung könnte bereits im Juni angekündigt werden und würde einen weiteren Schritt zur Verschärfung der Technologiekontrollen darstellen.
Geopolitischer Kontext: Technologie wird zum strategischen Hebel
Die Maßnahmen sind Teil eines übergeordneten Trends: Technologie entwickelt sich zunehmend zum geopolitischen Instrument. Ziel ist es, den Zugang strategisch relevanter Technologien – etwa in den Bereichen Halbleiter, KI und Kommunikationsinfrastruktur – gezielt zu regulieren.
Dies führt zu einer schrittweisen technologischen Entkopplung („Decoupling“) zwischen den USA und China, die globale Lieferketten und Investitionsentscheidungen beeinflusst.
Fazit: Exportkontrollen und Technologierisiken aktiv managen
Für international agierende Unternehmen – insbesondere in der Halbleiter-, Software- und Elektronikbranche – sind folgende Maßnahmen jetzt besonders relevant:
- Exportkontrollprozesse anpassen
- Lieferketten und Partnernetzwerke auf indirekte China-Verbindungen überprüfen
- Szenarien für geopolitisch motivierte Marktveränderungen entwickeln
Technologische Entscheidungen stehen zunehmend im Spannungsfeld politischer Interessen. Wer frühzeitig reagiert, sichert sich operative Stabilität und regulatorische Resilienz.